Löwen geben klaren Vorsprung aus der Hand

27.05.2019 14:31
Überraschend verliert der Bergische HC beim Schlusslicht der DKB Handball-Bundesliga mit 22:23. Dabei hatten die Gäste die Weichen in Ludwigshafen frühzeitig auf Sieg gestellt, bekommen den Vorsprung aber trotz des 20:15-Zwischenstands nach 45 Minuten nicht über die Zeit. Die Eulen hingegen bejubeln einen Kampfsieg und dürfen weiterhin vom Verbleib im Oberhaus träumen.

Bereits nach einer guten Viertelstunde hatte es nach einem deutlichen Erfolg für den BHC ausgesehen. Zwar fehlte mit Max Darj ein wichtiger Faktor in der Abwehr, doch Leos Petrovsky und Alexander Weck boten eine gute Leistung im Deckungszentrum und hatten ihren Anteil an diversen Ballgewinnen. Das Tempospiel der Löwen kam ins Rollen, und Arnor Gunnarsson sowie Jeffrey Boomhouwer verwandelten die ersten Konter.

Auch im Positionsangriff präsentierten sich die Gäste ordentlich, spielten geduldig und kamen oft zu guten Abschlüssen. Die verwertete aus dem Rückraum besonders Linus Arnesson, aber auch über die Außenpostionen räumten die Bergischen ab. In Kombination mit einem gut aufspielenden Christopher Rudeck zwischen den Pfosten erarbeiteten sich die Gäste 8:2- und 10:3-Vorsprünge. Letzterer veranlasste Eulen-Coach Benjamin Matschke bereits zu seiner zweiten Auszeit der Partie. Die Stimmung in der Friedrich-Ebert-Halle war im Keller.

Doch die Ludwigshafener Hoffnung flackerte schon vor der Pause erstmalig auf. Vier Treffer in Serie brachte die Hausherren auf 8:12 heran. Nach schönen Treffern von Rafael Baena und Bogdan Criciotoiu gingen die Löwen aber souverän mit 14:9 in die Pause. Nach der erwischten die Hausherren zwar den besseren Wiederbeginn, aber das 12:15 schien die Gäste nicht besonders zu beeindrucken. Ein Zuckerpass von Fabian Gutbrod auf Linus Arnesson sowie Boomhouwer ließ den Funken in der Halle weiterhin nicht überspringen.

Doch sogar von Petrovskys 20:15 ließen sich die Gastgeber nicht beeindrucken. Alexander Weck und der nach einer Handverletzung erstmals wieder aktive Csaba Szücs mussten für zwei Minuten runter - eine Phase, die die Eulen nutzen. Das 18:20 durch Maximilian Haider brachte die 2004 Zuschauer in Wallung. Plötzlich kochte es in der kleinen und auch mit Blick auf die Temperatur hitzigen Halle.

In der Folge wirkte der BHC beeindruckt. Trainer Sebastian Hinze versuchte mit dem Wechsel zu Bastian Rutschmann im Tor einen neuen Impuls zu setzen. Das klappte durchaus, denn defensiv standen die Löwen bis zum Schluss ordentlich. Doch im Angriff klappte nicht mehr viel. Das 21:18 durch Kristian Nippes verfehlte genauso seine befreieinde Wirkung wie das 22:20, das Fabian Gutbrod mit aller Gewalt markierte. Der Treffer fiel in der 51. Minute - es war der letzte der Löwen in der gesamten Partie.

Eulen-Keeper Matej Asanin nahm den Gästen nun einen Wurf nach dem anderen Weg. Dann scheiterte Jeffrey Boomhouwer auch noch beim Siebenmeter gegen den extra dafür eingewechselten Stefan Hanemann. Oft jedoch schaffte es der BHC auch nicht, eine zwingende Gelegenheit herauszuspielen. So nutzte aller Kampf in der Abwehr nichts. Ludwigshafen benötigte zwar vier oder fünf Versuche, um auf 22:22 zu stellen, doch dann war es doch Jonathan Scholz, dem dies von außen gelang. Als dann Stafan Salger in der Schlussminute zum 23:22 traf, war dies nicht nur die erste Führung der Hausherren überhaupt, es war gleichzeitig ein Stich ins Löwenherz.

Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: "Es ist schwer, das muss man sagen. Wir haben 45 Minuten gut gespielt, vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und gedeckt. Alexander Weck und Leos Petrovsky haben das gut gemacht. Wir hatten Ballgewinne, sind darüber auch ins Tempospiel gekommen. Im Positionsangriff haben wir sehr kontrolliert und auf den Punkt gespielt, haben uns immer wieder gute Chancen erarbeitet. Die haben wir mit hundertprozentiger Überzeugung zu Ende gebracht. In die zweite Halbzeit kommen wir gut rein, halten den Vorsprung, aber dann passiert und etwas, das uns nicht passieren darf in der Handball-Bundesliga - egal gegen wen. Wir geben den Vorsprung aus der Hand und fangen an nachzudenken. Und dann haben wir sicher etwas zu viel liegen lassen gegen (Matej) Asanin, aber es fehlten auch die Ideen und die Überzeugung im Angriff. Das müssen wir gemeinsam auf unsere Kappe nehmen. Defensiv war es okay über das ganze Spiel. In der 6:5-Überzahl waren wir nicht überzeugend, da hätten wir uns nach dem 20:15 absetzen können. Das haben wir nicht geschafft. Wir kommen ans Nachdenken, haben etwas zu verlieren. Das ist sehr ärgerlich, aber wir werden damit umgehen können und werden es analysieren."

Benjamin Matschke: "Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass sie es verdient hat, ein gutes Spiel zu machen - so wie sie gearbeitet hat in dieser Woche. Auch das Publikum hat es nach langer Zeit wieder verdient. Mit ganz viel Impuls und Leidenschaft. Wir bekommen zum richtigen Zeitpunkt dann auch die Impulse, die wir brauchen, durch Paraden von Matej (Asasnin) und auch den gehaltenen Siebenmeter von Stefan (Hanemann) beim Siebenmeter. In ganz vielen Momenten hat es gepasst. Maximaler Respekt vor dem BHC, was er Woche für Woche spielt, was für einen klaren Plan er verfolgt, und vor allem auch, welche Philosophie er auf dem Feld hat. Das ist schön anzusehen. Deshalb bedeuten mir und der Mannschaft die beiden Punkte enorm viel. Jetzt können wir noch ein bisschen träumen."

Jörg Föste: "Gratulation an den Gastgeber, der sich mit viel Kämpferherz in die Partie hineingebissen hat und daher auch den Sieg verdient hat. Aus unserer Sicht verliert man wohl nur alle drei, vier Jahre so ein Spiel, das man souverän gestaltet und sich anfühlt, wie ein sicherer Auswärtssieg. Dass das dann noch aus den Händen gleitet, ist enttäuschend, aber zum rechten Zeitpunkt kommt so eine Begegnung sowieso nie. Wir haben bisher eine überragende Saison gespielt. Das soll durch diese eine Partie jetzt nicht durch einen Makel getrübt sein. Bei aller Enttäuschung muss man in Erinnerung rufen, was wir für eine Spielzeit wir hinter uns gebracht haben."

Quelle: PM Bergischer HC 06

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