Ein 1,68 Meter-Mann verzaubert über 1.700 Zuschauer

10.02.2019 20:27
ThSV-Keeper Stanislaw Gorobtschuk Sieger im Siebenmeterduell. mit Lorenz Maidl. Kapitän Marcel Schliedermann beobachtet die Szene (Foto: sportfotoseisenach)
ThSV Eisenach mit einem Hauch von Champagner-Handball zum überzeugenden 31:22 (18:14)-Erfolg über den HC Erlangen II

Handballherz, was willst du mehr? Der ThSV Eisenach bot am Samstagabend nahezu alles, was diese Sportart ausmacht. Die Wartburgstädter feierten mit einer starken Leistung einen klaren 31:22 (18:14)-Erfolg über den zuletzt so erfolgreichen (7 Siege aus den letzten 9 Spielen) HC Erlangen II. Nahezu 1.760 Zuschauer, darunter die herzlich begrüßten ehemaligen Spieler Stephan Just, Stephan Mellack und Nicolai Hansen, waren in Jubelstimmung. „Wir haben mit Begeisterung Handball gespielt, unsere Zuschauer traten begeistert den Heimweg an“, fasste Eisenachs Coach Sead Hasanefendic den Abend treffend zusammen. Sein Team betrieb zudem beste Werbung für das bereits nächsten Samstag (16.02.) steigende Heimspiel gegen den TV Erlangen-Bruck.

Statistische Werte mit klarer Aussage

An diesem Abend passte fast alles: zwei glänzend aufgelegte Torhüter Stanislaw Gorobtschuk und Blaz Voncina, eine von Minute zu Minute an Stabilität zulegende Abwehr um Oldie Duje Miljak, mit Willy Weyhrauch und Alexander Saul zwei treffsichere Linkshänder (je 7 Treffer) sowie ein leichtfüßiger, ballsicherer und kess die Gegenspieler wie Statisten aussteigen lassender nur 1,68 Meter großer Rückraum-Mitte-Mann Yoav Lumbroso. „Die spielerische Komponente bevorzugende Teams liegen uns nun einmal mehr“, betonte Armend Alaj. Die statistischen Werte belegen die Dominanz des Tabellenführers. Da wäre die Torwurfeffizienz von nahezu 82 %. Von 38 Würfen zappelten 31 im Netz. Willy Weyhrach benötigte für seine 7 Treffer exakt die gleiche Zahl an Versuchen. „Wir boten eine gute spielerische Leistung, waren einfach präsenter, hatten zudem auf der Torwartposition ein deutliches Plus“, analysierte der treffsichere Rechtsaußen. Keeper Stanislaw Gorobtschuk parierte alle drei den Franken zugesprochenen Siebenmeter, lag mit einer Fangquote von insgesamt über 38 Prozent schon sehr gut. Diese toppte der mit Beginn der zweiten Halbzeit das ThSV-Gehäuse hütende Neuzugang Blaz Voncina. Der 35-Jährige wehrte 8 von 16 Bällen ab. Nicht in der Statistik nachzulesen, auch die vielen jungen Spieler kamen zu ihren Einsatzzeiten. Da fanden sich beim Treffer zum 28:20 (56.) die Youngster Jonas Bogatzki (20) und Hannes Iffert (22) zum Duett. Die Glanzlichter setzte mit Yoav Lumbroso ein 18-jähriger, der mit Beifallsstürmen bedacht wurde. „Wir hätten uns beim Tabellenführer ein knapperes Ergebnis gewünscht, uns ist es aber nur 25 Minuten gelungen, ein offenes Spiel zu liefern“, resümierte Helmut Hofmann aus dem Trainerteam der Gäste. Nach dem 13:11 (26.) nahm das Eisenacher Spiel deutlich an Fahrt zu. „Erlangen hat im zw4eiten Abschnitt auch nachgelassen. Wir konnten unser Angriffsspiel bestens aufziehen“, strahlte Eisenachs rechter Rückraumspieler Alexander Saul. „Mit dieser Mannschaft gehört der ThSV Eisenach in die 2. Handballbundesliga“, betonte Helmut Hoffmann.

Übergabe Projektergebnisse&/ Erste Vertragsverlängerung

Die Inszenierung des Abends passte. Schüler der Jahrgangsstufe Q 4 der Modellschule Obersberg aus Bad Hersfeld übergaben Projektergebnisse zum Marketing des ThSV Eisenach. Es gab vier Gruppen mit den Themenbereichen Zuschauer, Werbung, Event und Sponsoren. Die Firma RS Components aus Bad Hersfeld, Partner des ThSV Eisenach, hatte das Projekt finanziell unterstützt. Viel Beifall von den Rängen begleitete die Übergabe.

Der Zweitdienstälteste trägt auch in den nächsten beiden Jahren das Trikot des ThSV Eisenach. Manager Rene Witte verkündete die Vertragsverlängerung mit Adrian Wöhler um zwei weitere Jahre, begleitet von prasselndem Beifall. Der Linksaußen, zunächst mit grippalem Infekt nur als Reservist auf dem Spielprotokoll, biss sich dann doch von Beginn so lange die Kraft reichte durch.

Kempa-Treffer zwischen Alexander Saul und Willy Weyhrauch

Der ThSV Eisenach, in der Stammformation beginnend, war zunächst auf Sicherheit bedacht. Ruhiges und geordnetes Angriffsspiel hieß die Devise. Bei den Gästen dokumentierte Rückraumspieler Jakob Hoffmann (später verletzt ausgeschieden) seine Torgefährlichkeit (3:4, 6.). Marcel Schliedermann vollendete zum 5:4 (9.). Die Eisenacher gaben die Führung nicht mehr ab, auch wenn sie insbesondere im ersten Abschnitt mehrfach in Unterzahl auf dem Parkett standen. Der mit Sprechhören gefeierte Duje Miljak kassierte bereits in der 13. Minute seine zweite Zeitstrafe. Beim Stand von 7:6 parierte ThSV-Schlußmann Stanislaw Gorobtschuk gegen den frei vor ihm auftauchenden Maidl Lorenz (14.), wehrte wenig später einen Strafwurf von Benedikt Kellner (15.), sendete klare Signale an seine Vorderleute. Der eingewechselte Yoav Lumbroso forcierte mit seinen Rückraumkollegen Marcel Schliedermann und Alexander Saul im Angriff das Tempo. Die Referees verhängten nach 20 Minuten bereits die 5. Zeitstrafe gegen die Hausherren. Felix Müller nutzte die Überzahl zum letztmaligen Anschlusstreffer der Gäste (9:8, 21.). Präzise wie ein Uhrwerk vollendete Willy Weyhrauch von Rechtsaußen. Die Erlanger Torhüter bekamen in der ersten Halbzeit keinen Ball vor der Linie zu fassen. Alexander Saul netzte zum 15:12 ein (28.), fand sich mit Willy Weyhrauch zum Kempa (18:13, 30.).

Jugendbrigade fügte sich nahtlos ein

„Wir waren dann nicht mehr auf der Höhe. Gegen klassische Drittligisten sehen wir gut aus, gegen Teams von physischem Niveau und Wurfkonsequenz bekommen wir Probleme. Gegen Mannschaften des Kalibers ThSV Eisenach können unsere jungen Burschen reichlich lernen“, erklärte Helmut Hofmann, der Coach der U 23 des HC Erlangen, die als HC Erlangen II in der 3. Liga startet. Gestützt auf einen guten Blaz Voncina im Tor nahm das Eisenacher Spiel richtig Fahrt auf. Daniel Luther bediente Justin Mürköster zum 21:16 (37.). Nun mit Noah Streckhardt auf Linksaußen, Hannes Iffert am Kreis und Jonas Richardt im rechten Rückraum, Yoav Lumbroso als Spielgestalter, die ThSV-Jugendbrigade übernahm das Sagen, ohne das es einen Riss gab. Der ThSV Eisenach gestatte im zweiten Abschnitt bis zur 48. Minute gerade einmal 4 Erlanger Treffer. Willy Weyhrauch netzte zum 24:17 ein (45.). Als der kleine Yoav Lumbroso mit einem Wurf über die Abwehrmauer der Gäste zum 26:19 traf (52.), war die Punktevergabe endgültig geklärt. Der eigens eingewechselte Stanislaw Gorobtschuk parierte seinen 3. Siebenmeter, Torwartkollege Blaz Voncina kaufte dem frei vom Kreis abziehenden Florian Wagner das Leder ab (55.). Die Blau-Weißen auf den Rängen waren verzückt von denen auf dem Parkett! Armend Alaj stibitzte sich das Leder aus den Gästereihen und vollendete selbst zum 29:21 (58.). ThSV-Kapitän Marcel Schliedermann beendete per Gegenstoß den Eisenacher Torreigen.

Statistik

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Voncina; Iffert (2), Bogatzki, Wöhler (2), Luther (1), Miljak (1), Schliedermann (2), Richardt, A. Alaj (1), Streckhardt, Mürköster (2), Obranovic, Lumbroso (6), Weyhrauch (7), Saul (7/1),

HC Erlangen II: Walzik, Haßfetter; Froschauer, Hoffmanns (4), Bayer, Spörke (1), Maidl (3), Wagner (1), Walz (1), Poser, Banik (3), Hayn, Gorpishin, Müller (4), Kellner (5)

Siebenmeter:

ThSV Eisenach 1/1

HC Erlangen II 3/0

Zeitstrafen:

ThSV Eisenach 8 x 2 Min.

HC Erlangen II 6 x 2 Min., Disqualifikation Gorpishin (33.)

Schiedsrichter: Kroll/ Polke

Zuschauer: 1.757

Th. Levknecht

Quelle: PM ThSV Eisenach

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