„Immer auf 180“: HSG liefert Bietigheim offenen Schlagabtausch

03.02.2020 8:27
Foto: Michael Elser
2. Handball-Bundesliga: SG BBM BietigheimHSG Konstanz 28:25 (15:14) Die HSG Konstanz ist gut in das Jahr 2020 gestartet und lieferte Erstliga-Absteiger SG BBM Bietigheim – angetrieben von über 100 mitgereisten HSG-Fans – lange einen heißen Schlagabtausch, konnte sich dafür aber nicht mit Zählbarem belohnen. Die Gastgeber waren konstanter und cleverer, Konstanz hingegen „nicht mit Glück gesegnet“, wie sich Daniel Eblen ausdrückte, über das ganze Spiel aber Bietigheim als den verdienten 28:25 (15:14)-Sieger gesehen hatte. Denn richtig eng war es über eine lange Spielzeit. Allen voran in der ersten Hälfte, als die HSG Konstanz mit einer sehr konzentrierten Deckungsleistung überzeugte, in Torwart Michael Haßferter einen tollen Rückhalt hatte und komplett auf Augenhöhe mit dem Aufstiegskandidaten war. Tor für Tor ging es hin und her. Matthias Hild besorgte nach etwas mehr als zehn Minuten dann die erste Führung für die Gelb-Blauen (6:5). „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte der HSG-Coach. „Das war mit das Disziplinierteste, was ich bisher von meinen Jungs gesehen habe.“ Ruhig, mit klarem Plan hatte seine Mannschaft immer wieder den Weg nach vorne gesucht – und erfolgreich gefunden. Mit hoher Effektivität und ganz wenigen Fehlern. Selbst unter größtem Druck wie angedrohtem Zeitspiel der Schiedsrichter fand Konstanz die passende Lösung. Zweimal jagte Tom Wolf direkt nach dem Freiwurf mit dem letzten Versuch den Ball durch den Block der SG ins Netz: 13:12 und 14:12 für seine Farben. In den letzten vier Minuten vor der Halbzeit gaben die Gäste jedoch etwas leichtfertig die Führung aus der Hand und gingen trotz erfrischender, frecher Vorstellung mit einem 14:15-Rückstand in die Kabine. Eblen: „Da haben wir etwas die Linie verloren und schnelle Tore bekommen.“ Richtig wiedergefunden hatte die HSG den roten Faden aus den ersten 26 Spielminuten nach dem Seitenwechsel allerdings auch überhaupt nicht. Bis zur 45. Minute gelangen ihr lediglich drei Tore. Bietigheim war auf 22:17 enteilt. Vor allem gegen die brandgefährlichen Schlagwürfe des achtmal erfolgreichen Weltmeisters Michael Kraus war kein Kraut gewachsen. Und dennoch: Das Spiel blieb eng. Beim Stand von 24:20 eroberte sich die HSG den Ball und Paul Kaletsch versuchte es tief aus der eigenen Hälfte auf das leere Tor der Bietigheimer – doch der Ball klatschte an den Außenpfosten (51.). „Es sind in jedem Spiel Schlüsselszenen dabei, die dann alles in die eine oder andere Richtung kippen lassen können“, äußerte sich der 45-Jährige angesprochen auf die fehlende Fortune in dieser Situation. „In der Summe war Bietigheim die bessere Mannschaft. Aber sagen wir es so: Mit Glück gesegnet waren wir sicher nicht.“ Damit spielte er auf zahlreiche Abpraller an, die stets beim Gegner gelandet waren. Zwei Siebenmeter hatte Konstanz zusätzlich liegen gelassen. Trotz alledem biss sich die HSG mit der Unterstützung ihres lautstarken Anhanges nochmals zurück. 27:22 stand es drei Minuten vor Schluss, als wieder einmal Michael Kraus zum 27:22 vollendet hatte. 110 Sekunden später nur noch 27:25. Mit vorgezogener Deckung gelang sofort darauf die Wurffalle und Simon Tölke parierte. Eine Minute blieb noch übrig – und Konstanz wollte nun zu viel. Ein schneller Pass nach vorne fand sein Ziel nicht. Bietigheim setzte den 28:25-Schlusspunkt. Gefeiert wurde Konstanz dennoch minutenlang vom eigenen Anhang und bekam viel Zuspruch für eine couragierte, gute Leistung. „Es war in der zweiten Halbzeit“, konstatierte Eblen anschließend, „ein schweres Spiel. Wir waren dennoch immer dran und haben eine sehr gute Abwehr gespielt. Vielleicht hat phasenweise der richtige Zug zum Tor gefehlt.“ Ein Lob bekamen aber vor allem die eine wirklich großartige Stimmung verbreitenden HSG-Fans. „Toll“, so der Konstanzer Übungsleiter. „Das hat man wirklich gemerkt. Die Jungs haben auf dem Spielfeld nie aufgesteckt, waren immer auf 180, es ging immer weiter. Das kann man vor allem mit den Fans in Zusammenhang bringen.“ In einer Woche wartet die nicht weniger schwere Aufgabe beim Tabellenzweiten ASV Hamm. Die Leistung in Bietigheim gibt dafür Mut und Zuversicht, wenngleich der gebürtige Konstanzer fordert: „So eine Leistung muss man immer wieder bringen. Die Jungs haben gezeigt, zu was sie imstande sind. Wir müssen zusehen, dass dies zum Standard wird.“ Das komplette Spiel im Re-live: www.hsgkonstanz.de/livestream SG BBM: Müller (7 Paraden), Maier (1 Parade) (Tor); Schäfer (9/4), Kraus (8), Claus (4), Link (3), Rentschler (2), Rønningen (1), Vlahovic (1), Dahlhaus, Asmuth, Fischer, Öhler, Boschen, M. Urban, L. Urban. HSG Konstanz: Maximilian Wolf, Simon Tölke (5 Paraden), Michael Haßferter (11 Paraden) (alle Tor); Michel Stotz (1), Fabian Schlaich, Aron Czako, Matthias Hild (5), Tom Wolf (5), Fabian Wiederstein (3), Paul Kaletsch (4), Felix Krüger (1), Fabian Maier-Hasselmann, Fynn Beckmann (2), Joschua Braun (2/2), Tim Jud (1), Samuel Wendel (1). Trainer: Daniel Eblen Zuschauer: 2004 in der EgeTrans Arena Bietigheim Zeitstrafen: Rentschler (10., 17.), Asmuth (32.), Vlahovic (47.) - Wolf (20.), Krüger (34.), Schlaich (36.), Wiederstein (42.) Siebenmeter: 4/4 – 2/4 Schiedsrichter: André Kolb und Markus Kauth (Bundesligakader) Quelle: PM HSG Konstanz

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