„Mehr Biss und Körpersprache zeigen“: Zwei Gesichter gegen Erlangen und Rimpar

27.01.2020 8:17
Mehr Biss wie hier von Fynn Beckmann wird am Samstag in Bietigheim gefordert. (Foto: Michael Elser)
Eine Woche vor dem Zweitliga-Start hat die HSG Konstanz sich beim top besetzten Hohenlohe-Cup in Öhringen äußerst wechselhaft präsentiert. Gegen Erstligist HC Erlangen hielt man super mit, führte gar mit 16:15 und unterlag nur knapp mit 20:24, im direkt ohne Pause folgenden Spiel gegen ausgeruhte Rimpar Wölfe aus der 2. Bundesliga fehlte dann jedoch die Kraft und der Biss. Mit der 16:21-Niederlage waren die Verantwortlichen überhaupt nicht einverstanden. Im Duell mit dem mit deutschen Ex-Nationalspielern gespickten Tabellenelfen aus der 1. Bundesliga indes spielte die HSG zunächst furios auf. Nach wenigen Minuten stand es dank einer gut arbeitenden Deckung, Michal Haßferter im Tor gegen seinen Ex-Club und schnellem Spiel nach vorne 4:1 – für Konstanz. Selbst als sich der große Favorit mit 6:4 zurückmeldete, ließ die HSG nie abreißen und überzeugte weiter mit einem flüssigen, frechen Kombinationsspiel und einer aggressiven Deckung. Vor allem Fabian Maier-Hasselmann – auch er war schon für Erlangen aktiv – wurde immer wieder gut in Szene gesetzt. Der Rechtsaußen bedanke sich mit vier Treffern. Als Konstanz nach einer 9:8-Führung mit der Pause nach den ersten 25 Minuten Spielzeit jedoch mit 9:12 in Rückstand geriet, weil jeder Fehler von der individuellen Klasse des hochkarätigen Gegners bestraft wurde, schien sich der Erstligist abzusetzen. Fabian Wiederstein und Paul Kaletsch dachten aber gar nicht daran und warfen dem eigewechselten Weltmeister Carsten Lichtlein gleich ein paar Bälle um die Ohren: 12:12. Die Bodensee-Handballer übernahmen mit 14:13 und 16:15 sogar noch einmal die Führung. In den letzten Minuten brachte Erlangen schließlich den 24:20-Sieg doch noch in trockene Tücher. Eblen war dennoch zufrieden: „Das Turnier hat für uns gut angefangen. 40 Minuten war das mehr als in Ordnung. Die Abwehr war teilweise sehr gut.“ Unmittelbar danach fast ohne Pause gegen die bereits knapp zwei Stunden zuvor gegen die Eulen Ludwigshafen unterlegenen Rimpar Wölfe (20:25) zeigten die Blau-Gelben sehr zum Leidwesen des 45-Jährigen ein komplett anderes Gesicht. Nach einem glatten Fehlstart lief Konstanz sofort einem 2:8-Rückstand hinterher und fand insbesondere im Angriff mit vielen Ungenauigkeiten kaum mehr Lösungen gegen die zupackende, resolute Rimparer Deckung. „Wir haben die Situation ohne Pause nicht gepackt“, ärgerte sich Eblen, der darin allerdings keine Ausrede sehen wollte, sondern vielmehr seine eigenen Schützlinge in die Pflicht nahm. „Da hat am Anfang überhaupt nichts gepasst.“ Für ihn war das Turnier ein wichtiger Test unter Wettkampfbedingungen, umso größer war die Enttäuschung über die Darbietung, die er vor allem als zu lässig empfand. „Dann kommt man unter Druck und tut sich sehr schwer, wieder umzuschalten“, schimpfte er. Immerhin stabilisierte sich sein Team in der Deckung im weiteren Verlauf etwas und verkürzte immer wieder auf vier Tore (6:10/15:19), doch am Ende setzte es eine 16:21-Niederlage. Eblen: „Uns hat der Biss gefehlt, wir haben gesehen, dass wir mehr Körpersprache zeigen und in der Liga ganz anders auftreten müssen. Aggressivität und Bereitschaft sind entscheidend.“ Trotz der deutlichen Worte sah er in den beiden letzten Tests wertvolle Erkenntnisse für die letzte Woche, in der vermehrt der Angriff im Mittelpunkt stehen wird. Ob der in Öhringen fehlende Felix Krüger dann wieder mitwirken kann, steht noch nicht fest. In Sachen Bereitschaft gab es allerdings auch ein paar Positivbeispiele angeschlagener Spieler, die sich durchgebissen hatten und dafür vom HSG-Coach besonders hervorgehoben wurden. „Das war wertvoll und ein Zeichen an die gesamte Mannschaft“, lobte der Übungsleiter. Erlangen holte sich schließlich erwartungsgemäß mit 26:24 gegen Ludwigshafen noch den Turniersieg. Erfolgreich sein möchte die HSG Konstanz im ersten Zweitliga-Spiel nach der EM-Pause am Samstag im Derby bei Erstliga-Absteiger SG BBM Bietigheim dann auch. Mit dem Gesicht aus dem ersten Turnierspiel. HSG Konstanz gegen Erlangen: Maximilian Wolf, Simon Tölke, Michael Haßferter (1) (alle Tor); Michel Stotz, Fabian Schlaich (1), Aron Czako (1), Matthias Hild (1), Tom Wolf (1), Fabian Wiederstein (2), Paul Kaletsch (3), Fabian Maier-Hasselmann (4), Fynn Beckmann (2), Joschua Braun (2), Tim Jud (1), Tim Keupp, Samuel Wendel (2). HSG Konstanz gegen Rimpar: Maximilian Wolf, Simon Tölke, Michael Haßferter (alle Tor); Michel Stotz (1), Fabian Schlaich, Aron Czako (2), Matthias Hild, Tom Wolf (2), Fabian Wiederstein (1), Paul Kaletsch (2/1), Fabian Maier-Hasselmann, Fynn Beckmann (1), Joschua Braun (3), Tim Jud (2), Tim Keupp, Samuel Wendel (1). Ergebnisse Hohenlohe-Cup: Eulen Ludwigshafen – Wölfe Rimpar 25:20 (11:11) HC Erlangen – HSG Konstanz 24:20 (12:9) Spiel um Platz drei: Wölfe Rimpar – HSG Konstanz 21:16 (13:8) Finale: HC Erlangen – Die Eulen Ludwigshafen 26:24 (9:13) 2. Bundesliga: Februar, 19.30 Uhr, EgeTrans-Arena: SG BBM Bietigheim – HSG Konstanz Quelle: PM HSG Konstanz

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