U20-Weltspitze in Konstanz mit „tollem Abschluss eines super Events“: Frankreich vor Deutschland

15.01.2018 14:30
Eine Klasse für sich: Frankreich jubelt nach drei Erfolgen in drei Spielen über den Turniersieg (Foto: Peter Pisa)
Drei Tage lang herrschte vor insgesamt 1450 Fans internationales Flair in der Konstanzer Schänzle-Sporthalle, drei Tage wurde portugiesisch, französisch, spanisch und deutsch in der Heimspielstätte der HSG Konstanz gesprochen. Zu bewundern gab es neben absolutem Spitzenhandball auch unterschiedliche Bräuche, Philosophien und Spielweisen – und südländisches Temperament, das sich insbesondere beim heißblütigen Duell zwischen Portugal und Spanien zeigte. Eine Klasse besser als die hochkarätige Konkurrenz – immerhin die besten Nachwuchsteams der Welt – präsentierten sich „Les Experts“ auch Frankreich. Mit drei Siegen in drei Spielen und dabei 99:74 erzielten Toren ließen sie der Konkurrenz keine Chance und verwiesen Deutschland, Spanien und Portugal auf die Plätze zwei bis vier. Auf welchem Niveau sich das Geschehen beim traditionellen Vier-Topnationen-Turnier bewegen sollte, wurde dabei schon im Auftaktspiel deutlich, als sich Frankreich und Spanien ein hochklassiges, mitreißendes Match lieferten, in dem die Franzosen schon wie der sichere Sieger aussehen, am Ende aber noch einmal richtig zittern mussten und Spanien nur knapp mit 24:25 unterlegen waren. Hatten die Iberer ihren Gegner noch lange fordern können, so gelang dies weder Deutschland noch Portugal, die sich am Freitag vor 450 Zuschauern 30:30 getrennt hatten. Auch Portugal hinterließ einen durchweg starken Eindruck und hatte in seinem Rechtsaußen den Publikumsliebling in seinen Reihen, der auch Deutschland große Probleme bereitet hatte. „Uns ist der Einsatz und Kampf abhandengekommen“, monierte der neue Junioren-Bundestrainer André Haber nach der 25:32-Schlappe gegen Vizeweltmeister Frankreich an Tag zwei. „Aber darüber definieren wir uns. Der schnelle hohe Rückstand hat eine gewisse Enttäuschung verursacht.“ Die deutliche Überlegenheit des Nachbarlandes hatte auch für gedämpfte Stimmung unter den 400 an Tag zwei anwesenden Zuschauern gesorgt. Umso glücklicher waren die Verantwortlichen auf Seiten des Deutschen Handballbundes (DHB) und den Turnier-Organisatoren der HSG Konstanz über den Verlauf des Finaltages. Über 600 Zuschauer waren gekommen und sorgten für eine ansprechende Kulisse und Stimmung. Die deutsche Auswahl konnte ihr Übriges dazu beitragen, präsentierte sich gegenüber dem Auftritt gegen Frankreich wesentlich verbessert und lieferte sich mit Spanien, die zuvor durch ihr technisch feines und schnelles Kombinationsspiel begeistert hatten, einen dramatischen Schlagabtausch. Mit deutlich besserer Deckungs- und Torwartleistung zog Gastgeber Deutschland auf 10:5 (22.) davon, lag aber fünf Minuten vor dem Ende zum ersten Mal in dieser Partie mit 19:20 in Rückstand. Lautstark angetrieben von den über 600 Fans hatte das DHB-Team jedoch das letzte Ass im Ärmel: 21:20 25 Sekunden vor Schluss. Spanien kam nur noch zu einem Freiwurf, der im Block hängenblieb – und Deutschland jubelte über den zweiten Platz. „Das war ein toller Abschluss“, meinte HSG-Präsident Otto Eblen zufrieden. „Mit einer guten Kulisse, der Stimmung und dem sportlichen Erfolg der deutschen Mannschaft.“ Von Donnerstagmittag bis zum späten Sonntagabend waren er und viele der über 100 ehrenamtlichen Helfer der HSG im Einsatz. „Das war für alle eine große Herausforderung mit teilweise 20-Stunden-Tagen. Aber es hat alles super funktioniert und wir haben schönes Feedback von den Teams erhalten.“ Einer, der der veranstaltenden HSG ein großes Lob aussprach war Bundestrainer André Haber: „Die Organisation, das Hotel, der Fahrdienst und die Halle waren super.“ Dazu konnte er wertvolle Erkenntnisse sammeln, wie jene, dass seine Mannschaft in der Lage ist, in kürzester Zeit – buchstäblich über Nacht – Schwachstellen zu minimieren und sich von einer ganz anderen Seite zu zeigen. „Am Ende haben beide Deckungen ganz gut funktioniert und wir hatten viel mehr Ballgewinne“, zog Haber Bilanz. „Wir haben uns viel vorgenommen und viel probiert, das war auch wichtig. So ein Spiel gegen Spanien am Ende zu gewinnen ist besonders und in der Form bestes Teambuilding.“ Um Otto Eblens Mund zeichnete sich nach einem langen Turnierwochenende, an dem gleichzeitig eine Trainer-Fortbildung mit Referenten wie Jugend-Bundestrainer Erik Wudtke durchgeführt wurde, ein zufriedenes Lächeln ab, die Augen verrieten jedoch gleichzeitig seine Müdigkeit. „Es ist unser Ziel, Highlights in Konstanz zu schaffen und hatten die absolute Weltspitze bei uns zu Gast“, so Eblen. „Wir haben tollen Sport gesehen und hatten in drei Tagen 1450 Zuschauer, ein super Event.“ Trotz des großen Aufwandes, Otto Eblen freute sich über die Ehre, das Turnier ausrichten zu dürfen: „Wenige Vereine und Städte werden dazu vom DHB beauftragt. Wir haben wieder gezeigt, zu was wir in der Lage sind und haben einiges für unser Image und unsere Wahrnehmung getan und viele neue Kontakte geknüpft. Langfristig zahlt sich das immer aus.“ Ergebnisse: 1. Spieltag: Frankreich – Spanien 25:24 (14:12) Deutschland - Portugal 30:30 (17:16) 2. Spieltag: Deutschland – Frankreich 25:32 (10:19) Spanien – Portugal 28:26 (13:12) 3. Spieltag: Portugal – Frankreich 25:42 (15:22) Spanien – Deutschland 20:21 (9:12) Abschlusstabelle: 1. Frankreich 6 Punkte 2. Deutschland 3 Punkte 3. Spanien 2 Punkte 4. Portugal 1 Punkt Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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